Einfach Entspannung und innere Ruhe in dir finden

Entspannung finden in der abendlichen Natur

Das wünschen sich viele in dieser vorweihnachtlichen Zeit, und nicht nur jetzt, Entspannung, Ruhe und inneren Frieden. Die Realität schaut oft anders aus: Für das Fest vorbereiten, Geschenke besorgen, Punschstände besuchen, Viren standhalten, und der Jahresabschluss im Büro naht auch. Die stillste Zeit des Jahres ist längst für viele zur hektischsten geworden.

Wenn es zeitlich und emotional dicht wird, viel zu tun ist und wenig Zeit für Entspannung bleibt, merken wir rasch, wie Stress auf uns wirkt. Innere Unruhe, Nervosität, Anspannung, Müdigkeit und Stimmungsschwankungen belasten Körper und Psyche.

Wenn wir von Termin zu Termin hetzen, tausend Dinge im Kopf haben und uns länger unter Druck fühlen, arbeitet unser Nervensystem auf Hochtouren. Die Daueraktivierung wirkt direkt auf den ganzen Organismus. Hält sie länger vor, zeigt sich das körperlich, und wir tun uns immer schwerer, uns ‚hinunterzuregulieren‘, sprich zu entspannen. Was bei Stress im Körper genau passiert und wie er wirkt, liest du unter ‚Chronischer Stress und frühe Kindheit‘.

Entspannung ist tatsächlich kein Luxus, sondern ein grundlegender Bestandteil eines gesunden Lebensstils. Unser Nervensystem braucht Erholung, sich immer wieder nach unten regulieren zu können, den Stress abzubauen, in die Balance zu finden, sonst kann es zu chronischer Überaktivierung und schließlich zu einem Burnout kommen. Daher sind regelmäßige Ruhepausen und tägliche Erholungsphasen ein wichtiger Teil deiner Selbstfürsorge und eine Basis für dein Wohlbefinden. Im nachfolgenden findest du einige Impulse, was du dafür tun kannst.

Was Entspannung fördert

Achtsamkeits-Stopps im Alltag: Wenn wir bewusst im Hier & Jetzt unseres Körpers präsent sind, hat Stress keine Chance und du gibst deinem Körper den Impuls, sich zu entspannen. Beginne mit kleinen Atem-Stopps zwischendurch, wo du innehältst und dich auf deinen Atem konzentrierst. Achte auf das Heben und Senken des Brustkorbs und der Bauchdecke, auf das Gefühl der ein- und ausströmenden Luft. Du kannst auch die Hand darauflegen, um diese innere Bewegung besser zu spüren. Lasse den Atem so strömen, wie er gerade mag, und nimm kleine Veränderungen wahr. Eine tiefe und ruhige Bauchatmung unterstützt, in einen Ruhe-Modus zu kommen. Spüre die Unterlage, den Boden, der dich trägt. Konzentriere dich ganz auf die körperliche Erfahrung. Erlaube dir, nichts zu tun, nur zu sein. Dein Atem ist dein Ruhe-Anker. Deshalb sind Atemübungen oder Meditation ein wunderbarer Weg, das Nervensystem zu beruhigen und unser emotionales Gleichgewicht wiederherzustellen. Studien belegen bereits die positive Wirkung von Achtsamkeitspraxis bei Stress

Entspannung als tägliche Praxis: Integriere bewusst Entspannungsübungen und kleine Selbstfürsorge-Rituale in deinen Alltag. Es kann hilfreich sein, sie bewusst einzuplanen. Gerade in dichten Phasen, trage dir diese ‚Zeit für mich‘-Termine in deinen Kalender ein. Ein kurzer Spaziergang, ein entspannendes Bad, eine beruhigende Tasse Tee, eine kleine Selbstmassage, ein Power-Nap auf der Couch, oder das Hören schöner Musik – regelmäßige, kleine Entspannungsmomente, die du mit allen Sinnen spürst und genießt, unterstützen dich, zur inneren Ruhe zu finden. Dein Körper bekommt mit jeder ‚Mini-Auszeit‘ die Information, dass er loslassen und entspannen darf, und so wird er sich immer besser regulieren und regenerieren lernen, und du wirst Entspannung und Ruhe als normalen und wünschenswerten Zustand empfinden.

Innere Ruhe und Entspannung durch Meditation

 

Stille und Nichtstun kultivieren: Wir sind es sehr gewohnt, dass immer etwas los ist, dass wir uns vor allem durch Kontakt und Reize im Außen erfahren, tätig sind, beschäftigt sind. Tatsächlich ist Entspannung ein Zustand, der am leichtesten fällt, wenn wir ganz bei uns sind, ohne Ablenkung. Nichtstun ist sehr heilsam, fällt aber vielen von uns schwer. Kein Buch lesen, keine Yogaübung, kein Snack, kein Kopf-Kino, einfach nur Da sein, zufrieden, selbstverständlich, das bringt unser Nervensystem in Balance. Stille kann eine große Kraftquelle sein, sie hilft, mich im jetzigen Moment wirklich zu spüren, in mein eigenes Universum einzutauchen, tief zu entspannen. Schaffe dir Oasen und Momente der Stille und des Nichtstuns im Alltag und erlaube dir so, ganz tiefe Entspannung zu erleben.

Durch Bewegung Ruhe finden: Regelmäßige leichte und bewusste Bewegung ist die natürlichste Form, Stress abzubauen. Körperliche Aktivität senkt den Cortisolspiegel, denn die Ausschüttung von Botenstoffen wie Serotonin oder Dopamin neutralisiert die Stresshormone im Blut. Leichte Bewegung baut muskuläre Spannung ab, die durch Stress entstanden ist, und aktiviert bei Müdigkeit sanft und nachhaltig. Kurze Spaziergänge oder sanfte Yogaübungen zwischendurch sind wunderbar, aber es hilft schon, Stiegen zu steigen, kurze Erledigungen zu Fuß zu machen oder öfter vom Schreibtisch aufzustehen, um dich zu dehnen. Verbinde die Bewegung bewusst mit deinem Atem, genieße die Kraft deiner Muskulatur und das Gefühl der Lebendigkeit.

Entspannung in der Natur und gesunde Grenzen setzen

Entspannung in der Natur: Ein Spaziergang in der Natur oder das Verweilen in grüner Umgebung wirken sich positiv auf unser Nervensystem aus, beruhigen und fördern Stressabbau. Langsames Gehen an der frischen Luft macht den Kopf frei und hilft, bewusst in dir anzukommen, still zu werden, dich dem Augenblick zu überlassen. Die Erde unter den Füssen spüren bringt die Aufmerksamkeit vom Kopf in die eigene Mitte, ins Hier & Jetzt. Die Natur kommuniziert über alle deine Sinne mit dir und hilft dir, deinen eigenen Rhythmus wiederzufinden. Die Reizüberflutung des Alltags fällt weg, das Stresshormon Cortisol, Blutdruck und Herzschlag normalisieren sich, die Terpene der Nadelbäume und die sauerstoffreiche Luft stärken das Immunsystem. All das trägt zur körperlichen und psychischen Regeneration bei.

Auf deine Zeit und Energie achten: Welche Termine sind sinnvoll, notwendig und tun dir gut? Welche Tätigkeiten machen dir Freude, welche sind eher mühsam und kräfteraubend? Was ist notwendig zu tun, und wo ist weniger mehr? Welches Essen tut dir gut und stärkt dich? Bekommst du ausreichend erholsamen Schlaf, in dem sich dein Nervensystem gut regenerieren kann? Was möchtest du, und welche Erwartungen kommen von den anderen? Es ist in Ordnung, Grenzen zu setzen, Nein zu sagen, dich auf das zu konzentrieren, was dir wichtig ist. Das gilt auch für digitale Medien, deren ständige Reizüberflutung unser Nervensystem belastet. Durch bewusste Entscheidungen im Umgang mit Stressoren und Fokus auf das, was für dich erholsam wirkt, kannst du dafür sorgen, dass dein Nervensystem erst gar nicht in Alarmbereitschaft gerät. Das schützt vor Überlastung und Stress.

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Entspannung als Lebensstil etablieren

Entspannung in Verbundenheit: Es ist eine viel zu wenig bekannte Tatsache, dass sich unser Nervensystem mit und über andere Menschen regulieren kann. Wir lernen das in der Kindheit. Wie das funktioniert, liest du unter ‚Gehört zu dir, was du spürst?‘ nach. Soziale Verbindungen, die Erfahrung von Gemeinschaft, liebevolle Berührung haben eine beruhigende und stabilisierende Wirkung auf uns. Das bedeutet aber auch, dass wir Stress und Spannung anderer Menschen aufnehmen können. Wenn es rundherum hektisch ist, dann beeinflusst uns das. Auch hier dürfen wir achtsam sein, welcher zwischenmenschliche Kontakt uns guttut, welche Art von Unterstützung in welcher Intensität wir von anderen brauchen, und wo und in welcher Form wir uns ‚regulierende‘ Kuschel-Einheiten holen.

Ich wünsche euch, dass ihr achtsam und mit viel Selbstfürsorge durch diese Zeit geht, damit ihr sie wirklich genießen könnt. Der achtsame Umgang mit uns selbst und unseren Bedürfnissen, die Integration von Entspannung in unseren Alltag ist eine bewusste Entscheidung für einen Lebensstil, der langfristig zu mehr Wohlbefinden führt. In der Ruhe. Stille und bewussten Präsenz liegt die Kraft, die uns befähigt, Herausforderungen mit Gelassenheit zu begegnen und Frieden, Liebe und Harmonie zu leben. Genau das, was wir uns zu Weihnachten wünschen.

In der Ruhe liegt die Kraft.

Konfuzius

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